Was ist sowjetische militäradministration in deutschland?

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) war die von der Sowjetunion eingerichtete Besatzungsbehörde in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde am 8. Juni 1945 gegründet und hatte ihren Sitz in Berlin-Karlshorst.

Die wichtigsten Aufgaben der SMAD bestanden darin, das politische, wirtschaftliche und administrative Leben in der sowjetischen Besatzungszone zu organisieren und zu kontrollieren. Die Besatzungspolitik der SMAD zielte darauf ab, Deutschland zu entmilitarisieren, den Nationalsozialismus zu bekämpfen und eine sozialistische Umgestaltung des Landes vorzunehmen.

Die SMAD überwachte die Demontage von Industrieanlagen und organisierte die Reparationsleistungen an die Sowjetunion. Sie kontrollierte das Bildungssystem und die Medien und gründete ihren eigenen Parteienblock, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), um die politische Richtung in der sowjetischen Besatzungszone zu beeinflussen.

Die SMAD war auch für die Durchführung der Nürnberger Prozesse gegen führende Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher zuständig. Sie war direkt dem sowjetischen Oberkommando unterstellt und war somit ein Instrument der sowjetischen Besatzungspolitik.

Im Laufe der Zeit bemühte sich die SMAD auch um eine engere Zusammenarbeit mit den anderen Alliierten Besatzungsmächten, was zur Gründung der Alliierten Kontrollrats in Berlin führte. Dieser sollte die Besatzungspolitik koordinieren und einheitliche Entscheidungen treffen.

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland blieb bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Jahr 1949 bestehen. Mit der Gründung der DDR wurde die SMAD in die Sowjetische Kontrollkommission (SKK) umgewandelt, die weiterhin die Kontrolle über die DDR ausübte.